Cradle to Cradle – Die stärkste Antwort auf die Krise?
3 Fragen an Vanja Schneider
In unserem letzten Artikel haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie die Baubranche von dem Cradle to Cradle-Prinzip profitieren kann und welche Veränderungen benötigt werden, um das Konzept großflächig nutzen zu können. Ein Experte in dem Bereich ist Vanja Schneider, Geschäftsführer der Moringa GmbH.
In dem Artikel geht es um Cradle to Cradle als mögliche Antwort auf die Krise, aber eigentlich müssten wir wohl von Krisen sprechen. Was ist Deiner Einschätzung nach die größte Herausforderung, der sich die Branche momentan gegenüber sieht?
Vanja Schneider:Wir bewegen uns aktuell in einem erschwerten konjunkturellen Umfeld. Die Rahmenbedingungen an die Umsetzung sozial und ökologisch anspruchsvoller Projekte haben sich in den letzten Monaten durch Baupreiserhöhungen, Erhöhung von Energiekosten, Zinsanstieg und der damit einhergehenden Verunsicherung am Finanzmarkt dramatisch verschlechtert. Das führt in den meisten Fällen dazu, dass die Bereitschaft der Akteure, in Nachhaltigkeit und Soziales zu investieren, in vielen Fällen nicht vorhanden ist. Die Landmarken-Gruppe, zu der ja auch Moringa gehört, geht da ihren bisher eingeschlagenen Weg konsequent weiter, da es nicht nur fester Bestandteil der Unternehmens-DNA ist, sondern wir sehen das als Investition in die Zukunft.
Manchmal braucht es solche Krisen, damit sich unsere Branche, die ja nachweislich als Hauptverantwortlicher unserer Umweltprobleme gilt, neu definiert. Das fängt im Kleinen an, wo wir z.B. aufgrund der Gasknappheit unser individuelles Verbrauchsverhalten kritisch hinterfragen. Erfreulich stelle ich auch fest, dass die Bauwirtschaft sich zunehmend dem Cradle to Cradle-Prinzip öffnet. Viele Bauunternehmen haben, bedingt durch Corona-Lockdown und Ukraine-Krieg, erkannt, dass die globalen Abhängigkeiten in den Lieferketten und die damit einhergehende Ressourcenknappheit ihrem Geschäftserfolg schaden. Eine Chance für die Bauwirtschaft ist es daher, die Produktion wieder verstärkt ins Inland zu verlagern und eigene Materiallager aufzubauen. Die konsequente Anwendung des Kreislaufwirtschaftsprinzips ist dafür auch eine sehr sinnvolle Antwort: Wer künftig das Recht an der (Wieder-)Verwendung des Materials hat, wird dann auch einen Wettbewerbsvorteil haben.
Andere Länder sind Deutschland in der Umsetzung von Cradle to Cradle-Projekten voraus. Was müsste hierzulande geschehen, damit der Weg für mehr C2C-Immobilien frei wird?
Vanja Schneider: Ein wichtiger Aspekt bei der Förderung von Cradle to Cradle ist sicherlich der gesetzliche Rahmen. Wie im Artikel angesprochen, sind derzeit die Planung und Durchführung eines C2C-Bauvorhabens noch viel kosten- und zeitaufwändiger als bei einem herkömmlichen Bauverfahren. Die Schwellen müssten niedriger sein, und gleichzeitig müssten gesetzliche Auflagen her, die uns stärker zu CO²-armem und ressourcenschonendem Bauen und Planen verpflichten.
Das würde zudem automatisch ein Bewertungssystem erfordern, was helfen würde, das Konzept „Nachhaltigkeit“ greif- und messbarer zu machen. Wir sprechen davon, Rohstoffe wiederzuverwerten und nachhaltig zu bauen, aber das sind erstmal abstrakte Formulierungen. Eine Skala, die Projekte einstufen und somit vergleichbar machen kann, würde den Bereich für alle zugänglich machen und das Vertrauen in die Konzepte stärken, gleichzeitig aber auch Rohstoffrestwerte und CO2-Einspareffekte zu wertbeeinflussenden Faktoren machen.
Nicht zuletzt ist aber natürlich auch jedes einzelne Projekt ein Schritt in die richtige Richtung. Aus jedem Versuch lernen wir, mit jedem C2C-Bauvorhaben zeigen wir, was möglich ist. Leuchtturmprojekte wie Moringa haben deshalb starke Signalwirkung und werden hoffentlich helfen, Hürden abzubauen.
Das Moringa Haus in Hamburg ist Dein aktuellstes Projekt. Gibt es etwas bestimmtes, das Du danach gerne in Angriff nehmen würdest?
Vanja Schneider:Moringa ist kein Standard-Produkt. Wir müssen uns immer weiterentwickeln und neu definieren. Aktuell beschäftigen wir uns sehr intensiv mit standardisierter Herangehensweise in der Planung, bei der wir nach der Kreativphase durch fest definierte Vorgaben an Grundrissgestaltung, Schachtpositionierung und low tech die Planungs- und Bauabläufe, ohne Einbußen in der städtebaulichen und ökologischen Qualität, effizienter und günstiger ausrichten wollen bzw. müssen. Neben der Assetklasse Wohnen sehen wir dabei auch perspektivisch ein Moringa-Office-Produkt, um auch in diesem Bereich das nachhaltige Bauen voranzutreiben.
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